3. Die Herkunft des Namens

Die Herkunft des Namens und der Verband der Landsknechte sowie die Entwicklung unter Kaiser Maximilian I.

Über die Herkunft und die Bedeutung des Namens Landsknechte ist schon viel geäußert und geschrieben worden. Unter den
Forschern wurde jedoch Übereinstimmung darüber erzielt, daß man nicht mehr ‘lanzknechte’, sondern ‚Landsknechte’ schreibt.
Irrtümlich könnte man die Bezeichnung mit der Lanze in Verbindung bringen, was vollkommen falsch wäre, da die von den Knechten
gebrauchte Waffe niemals als Lanze, sondern stets als Spieß bezeichnet wurde.

Besonders Nell und Laux befassen sich eingehend mit der Etymologie des Wortes. Letzterer legt dar, daß ein Landsknecht nichts
anderes ist als ein Knecht, der dem Lande dient, wobei ursprünglich noch häufig das Herkunftsland wie böhmische,
schweizerische, schwäbische oder flamländische beigefügt wurde. Die Erklärung, daß sie als Volk des flachen Landes im
Gegensatz zu den Schweizern, den Bewohnern der Berge, Ihren Namen erhalten hätten, lehnt, Laux ab. Interessant ist auch ein
Hinweis von Frauenholz “ … Seit jener Zeit gab man dem Landstriche am rechten Rheinufer von Feldkirch bis Bregenz herab, In
deren Mitte Embs gelegen, den Namen ‚Landsknechtlandl’ und auch in späterer Zeit hieß Feldkirch, das manchen ausgedienten
Kriegs- und Edelmann in seinen Mauern und seiner Umgebung zählte, bezeichnend das Officier-Städtchen…“.

Eine weitere Erklärung wäre die, daß der Name von dem mittelniederdeutschen ‚Lantknecht‘ abgeleitet wird. Dies war ein Fron-
oder Gerichtsbote auf dem Lande, im Gegensatz zu einem Stadtknecht, also ein Vertreter der Staatsgewalt auf dem flachen Lande,
mit einer gewissen militärischen Ausbildung, der auch Im Kriegsfall für militärische Aufgaben herangezogen wurde. Die
Landsknechte Maximilians, die in den Niederlanden nicht nur für den Schutz nach außen, sondern auch für Ruhe und Ordnung im
Lande selbst zu sorgen hatten, könnten leicht Ihren Namen davon hergeleitet haben.

Franz erklärt dazu zusammenfassend und abschließend: „Es waren keine Lanzenknechte, auch keine Landknechte (wie die
Gerichtsboten hießen), sondern Knechte deutschen Landes, im Gegensatz zu den böhmischen und schweizerischen Söldnern. Ihr Name
enthielt also schon eine volksmäßige Bindung“.

Das Landsknechtwesen in seiner ursprünglichen Form beruhte auf dem Gefolgschaftswesen, wobei es jedoch sehr bald nur als
Solddienst in Erscheinung trat. In der Zeit des Frühkapitalismus wurde der Dienst Broterwerb und Geschäft, wobei der
charismatische Führer jedoch immer seine Anziehungskraft behielt. „Sehr früh hat sich die Söldnerei, ihrem Ursprung aus der
Geldwirtschaft entsprechend, zu einem förmlichen Lieferungsgeschäft entwickelt. Es ist das Konzessions- und Aktienwesen der
heutigen Zeit … mit dem allerdings bedeutsamen Unterschiede, daß die Aktionäre, wenigstens großenteils, nicht nur ihr
Kapital einzahlten, sondern auch ihre Person“.

Zuerst bildeten sie werbungsmäßig eine Auslese, da keine Leibeigenen aufgenommen wurden, wobei vielfach die Handwerker und
Bürger überwogen. Es mag wohl kaum ein Handwerk gegeben haben, das in einem wohlbesetzten Regiment nicht vertreten gewesen
wäre, aber auch viele verbummelte Studenten, die als Schreiber gern gesehen waren. Schulmeister und adelige Junker, wie Ulrich
von Hutten meldeten sich. Für mittellose Elemente war die Anwerbung schon deshalb nicht möglich, da ja der Landsknecht
vollständige Kleidung und brauchbare Ausrüstung selbst mitbringen mußte, wofür ein entsprechendes Kapital notwendig war. Nicht
zuletzt ergänzten sich die Landsknechte aber aus sich selbst. Der im Troß geborene Bube wurde bald von einem der Offiziere als
Junge aufgenommen, dann wurde er Trabant oder Läufer, und wenn er seine Ausrüstung beisammen hatte, konnte er in ein Fähnlein
eintreten.

Regiment war ursprünglich die Bezeichnung für Zucht und Ordnung, als Kommandogewalt des Obersten und Hauptmannes, der eben das
Regiment führt. Erst später ging die Bezeichnung auf die militärische Formation über. Das Regiment, diese Formation, war in
Fähnlein gegliedert. „Jedes Landsknechtfähnlein bildete einen eigenen Körper, gleichsam einen Staat, richtiger vielleicht noch
eine Gilde. Denn in der Form der Einung, der Genossenschaft, war das Soldatentum in einer Zeit, in der auch der Wehrdienst zum
Beruf geworden war, innungsmäßig gestaltet“.

Kaiser Maximilian I. wird oft als der Schöpfer der Landsknechte bezeichnet. Dies ist unrichtig, denn die Keime des
Landsknechtwesens liegen in der Übernahme der Schweizertaktik durch die Deutschen und in ihrer Weiterentwicklung. Das
Landsknechtwesen hat sich eben langsam aus den gegebenen Verhältnissen und den militärischen Notwendigkeiten entwickelt. „Nie
und nimmer hat ein einzelner Mann eine solche Institution ins Leben rufen können, sie begründen können.“.

Im Heere Peters von Hagenbach, des berühmten Statthalters Karls von Burgund, in den ihm von Österreich-Tirol verpfändeten
Vorlanden, finden sich bereits Schweizer und deutsches Fußvolk nebeneinander. Wahrscheinlich haben auch einige seiner
deutschen und elsässischen Fußknechte den Langspieß geführt, wobei es aber nicht erwiesen ist, daß aus diesen Knechten ein
taktischer Körper gebildet wurde. Denn erst durch diese Voraussetzung entstehen Landsknechte auch „der Sache nach“. Auch im
Neußerkrieg des Herzogs von Burgund Im Jahre 1475 nahmen neben Schweizern deutsche Knechte teil, die jedoch noch eine
Wagenburg benötigten, „die dem einzelnen Vertrauen einflößte und die Gewißheit gab, in ihr einen Rückhalt zu finden“. Erst in
den Burgunderkriegen macht sich das deutsche Fußvolk von der Wagenburg frei und kämpft nach Schweizer Vorbild im taktischen
Rahmen. Das oberdeutsche Fußvolk, zum Großteil aus Schwaben und den österreichischen Vorlanden stammend, ist hier bei den
Eidgenossen in die Schule gegangen. Sie haben auch ihren Anteil an den Siegen von Hericourt, Grandson, Murten und Nancy.

Die erste Schlacht, in der Nichtschweizer die schweizerische Kriegsweise anwandten, ist die bei Guingate am 7. August 1479. In
der der Schwiegersohn des toten Herzogs von Burgund, Erzherzog Maximilian, die Franzosen besiegte. Das burgundische Erbe
seiner Gemahlin, Maria von Burgund, wurde ihr vom französischen König Ludwig XI. streitig gemacht. Maximilian hatte nicht
weniger als 11.000 Fußknechte mit blanken Waffen, Spießen und Hellebarden. Diese Knechte bestanden zum Großteil aus den
Aufgeboten der flämischen Stände und deutschen Söldnern. „Wie Maximilian zu diesen deutschen Landsknechten gekommen ist,
wissen wir nicht; ob er sie mit aus Deutschland gebracht hat, ob sie ihm während des Krieges zugelaufen, bleibt dahingestellt.
Wieviel es waren, wissen wir auch nicht.“

Dieses Fußvolk wird nach Art der Schweizer aufgestellt, in viereckiger Ordnung, und zahlreiche Edelleute nehmen zu Fuß in den
ersten Reihen der Schlachtordnung am Kampf teil. Auch die Hauptanführer, der Graf von Remont aus dem Hause Savoyen und Graf
Engelbert von Nassau kämpfen zu Fuß.

Diese beiden Edelleute waren bereits bei den Truppen Karls des Kühnen bei Nancy und waren daher mit der Taktik des Schweizer
Fußvolkes bestens vertraut. Diese Erfahrung stellten sie nun in den Dienst des 19-Jährigen Erzherzogs, des nominellen
Oberbefehlshabers bei Guingate, und errangen den Sieg. Die Unterlegenen bei Nancy siegten nun mit der neuen Taktik gegen das
Ritterheer der Franzosen, und das Verdienst Maximilians ist es, dies erkannt zu haben und daraus seine Schlüsse zu ziehen. Es
ist jedoch zu betonen, daß das flämische Aufgebot nicht als Landsknechte zu bezeichnen Ist., denn diese setzten sich nicht und
nirgends aus Landesaufgeboten und Bürgerwehren zusammen, sie waren vielmehr ausschließlich freie Söldner, die nur vom Kriege
lebten. Bei dem flämischen Fußvolk war dies jedoch nicht der Fall.

Am 22. März 1482 starb Maria, die Gemahlin Maximilians, im Alter von 25 Jahren nach einem Jagdunfall, und es entbrannte ein
folgenschwerer Streit zwischen den Ständen der Niederlande und dem Erzherzog, dem Vormund seines minderjährigen Sohnes
Philipp. Es wurde ihm die Unterstützung in seinem Kampf gegen Frankreich entzogen, und er mußte sich notgedrungen nach anderen
Hilfskräften umsehen, die er in den schweizerischen und oberdeutschen Söldnern fand. In den eidgenössischen Abschieden der
Jahre 1482 bis 1487 finden sich zahlreiche Hinweise, daß Schweizer Reisläufer in großer Zahl in den Dienst Maximilians traten.
Unter den eidgenössischen Hauptleuten, die diese Anwerbungen durchführten, ist besonders Konrad Gächuff bekannt, den wir schon
1482 in den Niederlanden finden, und der auch später noch Knechte für den Erzherzog warb. In dieser Zeit nun finden wir auch
zum ersten Male urkundlich in den eidgenössischen Abschieden und zwar im Jahre 1486 den Namen ‘Landsknecht’. „Damals wurde
Konrad Gächuff von der Tagsatzung verklagt, er habe geäußert, er wolle schwäbische, und andere Landsknechte so ausrüsten und
unterrichten, „daß einer derselben mehr wert sei, als zwei Eidgenossen.“

Maximilian hat nun das bunte Gemisch seiner Söldner in den taktischen Formen, die die Schweizer geschaffen hatten, geschult
und erzogen. Das wichtigste Mittel dazu war sein persönliches Beispiel, indem er selbst in ihre Reihen eintrat, den Spieß auf
die Schulter nahm und auch seine Edelleute bewog, in sein Fußvolk einzutreten.

Bei dem Zug gegen Gent, im Anfang des Jahres 1485, Im Kampf gegen die aufständischen Niederländer, stiegen Maximilian, der
Herzog von Geldern, der Graf von Chimay, die Herren von Ligne, von Montigny, von Trelon und noch ungefähr 30 andere Edelleute
von ihren Pferden und gingen zu Fuß gegen das Schloß von Oudenarde vor.

Einer der ersten deutschen Adeligen, die den Gedanken des Kaisers aufnahmen, war Graf Eitelfriedrich von Zollern. Nell
schildert, wie der Graf im Februar 1488 auf einem Platz in Brügge mit seinen Knechten lagert und diesen dort befiehlt:
„Faisons le limechon ä la mode d’Allemagne“ und „chacun avalle sa picquell. Daraus ist zu ersehen, daß die Bewaffnung aus
Spießen besteht und daß bereits feste Kommandos zur Herstellung eines taktischen Körpers üblich gewesen sind. Wie schnell sich
die Idee der neuen Fußtruppen unter Führung von Adeligen Bahn brach, erleben wir 1505, als Maximilian, den langen Spieß
schulternd, als einfacher Landsknecht an der Spitze einer großen Anzahl von Fürsten und Adeligen zu Fuß in Köln einzog. „Ihm
folgten zwei Pfalzgrafen bei Rhein, zwei Herzöge von Sachsen, zwei Markgrafen von Brandenburg, die Herzöge von Mecklenburg,
Braunschweig und Württemberg und der spätere ‚Vater der Landsknechte’ Georg von Frundsberg.“

Maximilian schwebte für die Organisation der Landsknechte die Form eines Ordens vor, nach dem Beispiel der Ritterorden, wobei
er auf einen von seinem Vater gegründeten zurückgriff. Kaiser Friedrich III. hatte Im Jahre 1467 einen St.-Georgs-Ritterorden
gegründet, dessen wichtigste Aufgabe der Kampf gegen die Türken sein sollte. Ursprünglicher Sitz war das ehemalige
Benediktinerkloster in Millstatt in Kärnten, 1479 wurde der Sitz des Ordens auf Wunsch des Kaisers nach Wiener Neustadt
übertragen. Maximilian errichtete dann im Anschluß an diesen Orden eine St. Georgs-Gesellschaft, die neben Adeligen auch nich
ritterliche Mitglieder zu Fuß und zu Roß aufnahm.

Und so heißt es in einem Volkslied:

„Gott gnad dem großmechtigen keiser frumme,
Maximilian! bei dem ist auf kumme
ein orden durchzeucht alle land
mit pfeifen und mit trummen,
landsknecht sind sie genannt.
In dem orden findt man gar seltsam knaben,
sie laufen an stett und schloß und graben,
des muß man iezund haben acht:
wo der orden regieret
werden lär hofstett gmacht.“

Aber Maximilian mußte auch schon sehr bald die Unverläßlichkeit seiner Knechte bei Soldverzug erfahren. Als er nach dem Tode
des Königs Matthias Corvinus 1490 die österreichischen Erblande zurückeroberte und in Ungarn eindrang, kam es zu einer
Meuterei wegen der ausbleibenden Soldzahlung, und bei Stuhlweißenburg mußte der Rückmarsch angetreten werden.

Diese Söldnerscharen waren aber noch immer nicht so tüchtig und geschickt wie ihre Lehrmeister, die Schweizer. Dies zeigte
sich sehr deutlich im Schweizer- oder Schwabenkrieg 1499. Ein Kriegsgrund dieser Auseinandersetzung war die Rivalität und der
Handwerkshaß zwischen dem deutschen Landsknecht und dem eidgenössischen Kriegsmann und Eifersucht und Neid auf der einen,
Überheblichkeit auf der anderen Seite.

Die Siege der Schweizer am St. Luziensteig (12. Februar 1499), bei Frastanz (20. April 1499), an der Calva bei Glurns (22. Mai
1499), am Schwaderloch bei Konstanz (16. Juli 1499) und bei Dornach (22. Juli 1499) zeigen noch Immer ihre Überlegenheit über
alle anderen Heere.

Jedoch die Entwicklung ging weiter, und die nach dem Muster der Schweiz nachgebildeten Fähnlein der Landsknechte stellten
immer mehr den Vorrang der Schweizer Reisläufer auf den Schlachtfeldern in Frage. „Da zahlreiche Führer der Landsknechte der
süddeutschen Ritterschaft entstammten, überlagerten sich die Gegensätze zwischen Adel, Ritterschaft und Bauernstand,
Landsknechtorden und eidgenössischem Kriegertum. Die Entfremdung zwischen Eidgenossen und ‚Schwaben‘, welche Bezeichnung
nunmehr vorzugsweise an den Bewohnern östlich des Schwarzwaldes und nördlich des Bodensees haftete, äußerte sich in einem
drastischen Schimpf- und Spottkrieg, worin die Eidgenossen zumeist wegen ihrer viehäuerlichen Herkunft und Beschäftigung
verunglimpft und herausgefordert wurden.

Maximilians Verdienst ist, daß er alle seine Kriege mit dem Fußvolk schlug und dadurch diese neue Einrichtung überallhin
verbreitete. Es gelang ihm, die Edelleute zum Eintritt in dieses Fußvolk zu bewegen und mit der neuen Waffe zu kämpfen. Sie
stellten sich in die erste Reihe des Haufens und übermittelten diesem ihren ritterlichen Sinn. „Der Fußkampf mit dem Spieß
wurde unter die ritterlichen Übungen eingereiht. Das Ehrbewußtsein, das Standesideal und der germanische Kämpfergeist des
Ritters gingen auf die Fußknechte über“.

Wenn Maximilian auch nicht der Schöpfer der Landsknechte ist, so ist er doch der ‚Vater der Landsknechte’, mit dessen Namen
dieser Begriff und diese Institution untrennbar verbunden sind.

Diese neue Kriegskunst brachte auch bald ihre großen Theoretiker hervor, den bekannten Florentiner Nicolo Machiavelli (1469 –
1527), der nicht nur politische, sondern auch militärische Schriften verfaßte. In seinen ‚Sette libri dell‘ arte della guerra’
legt er den Hauptnachdruck auf das Fußvolk, das er ‚den Nerv der Heere‘ nennt, und erwog mit Verständnis und Sorgfalt die
Vorteile sowohl der deutschen als der spanischen Taktik.

Da einst die Römer mit ihren Legionen die Welt besiegten, zeigte Machiavelli seinen Landsleuten, daß eine tüchtige
Bürgerinfanterie das Ideal einer Heeresverfassung darstelle. Auf seine Initiative schuf daher die Republik Florenz eine
Landwehr, eine Bürgermiliz, die schließlich eine Stärke von ca. 20.000 Mann erreichte. Das ganze Land wurde in Distrikte
eingeteilt, von denen jeder eine Kompagnie dieser Miliz stellte. Diese Kompagnien waren zu 70 % mit Langspießen bewaffnet, 10
% waren Schützen, und der Rest war mit Hellebarden und anderen blanken Waffen ausgerüstet. Man bildete Gevierthaufen und
gewöhnte sich, nach dem Trommelschlag im Tritt zu marschieren. Die Organisation war theoretisch wohl richtig, aber Machiavelli
war nicht imstande, die inneren Gegensätze der Republik aus der Welt zu schaffen. Diese war von außen bedroht durch die
Anstrengungen der Medici, wieder an die Macht zu kommen, und durch den Gegensatz zwischen der Stadt selbst und dem Großteil
des umliegenden Bauernlandes, das erst vor kurzer Zeit unterworfen worden war. Die Republik schuf sich ein Bürgerheer, lebte
aber in ständiger Furcht, von eben diesem Heer vernichtet zu werden. Daher hatten die Hauptleute überhaupt keine Gewalt über
ihre Kompagnien. Nur bei offener Meuterei durften vorläufige Festnahmen ausgesprochen werden, und die Strafgewalt hatten die
für jeden Distrikt zuständigen Regierungskommissäre und die Behörde in Florenz. Im Gegensatz zu den Legionen Roms mangelte es
daher in erster Linie an der Disziplin, die Roms Bauernheere zu Herren der Welt gemacht hatte. Wohl gelang es dieser
Heeresmacht, Pisa durch Aushungerung zu unterwerfen, aber als sich im Jahre 1512 eine Liga gebildet hatte, um die Medici
zurückzuführen, und als die Spanier bei ihrem Vormarsch die Stadt Prato stürmten und zerstörten, war das Ende der Republik
Florenz und damit auch das Ende der Bürgermiliz Machiavellis gekommen.